Den eigenen Abschied selbst gestalten: Eine Reise zum inneren Frieden

Der Tod – ein leises Thema, das uns oft nachdenklich macht und dennoch sanft zum Leben gehört. Er ist wie ein stiller Schatten, der uns aus der Ferne beobachtet, während wir uns ganz dem Leben hingeben, lachen und unsere Träume verwirklichen. Doch so fremd er uns erscheinen mag, gehört er doch zum Leben dazu. Und eines ist sicher: Früher oder später werden wir ihm alle persönlich begegnen. Keiner von uns weiß, wann dieser Zeitpunkt kommt.

Wird er uns eines Tages in der vollen Blüte unseres Lebens überrumpeln, während wir noch voller Energie die Welt erkunden? Oder schleicht er sich heimlich an uns heran, während wir nach der Erfüllung unserer Träume streben? Vielleicht bricht er aber auch über uns herein, wenn wir die ersehnte Freiheit des Rentenalters genießen wollen, nur um uns plötzlich aus unserem wohlverdienten Ruhestand zu reißen.

So unerwartet und vielfältig, wie er in unser Leben tritt, so einzigartig sind auch die Geschichten, die er schreibt.

Ja, der Tod hat viele Gesichter. Manchmal kommt er in Form einer heimtückischen Krankheit, die das Leben langsam zerstört, oder er tritt als sanfter Abschied am Ende eines erfüllten Lebens auf. Doch egal, in welcher Gestalt er erscheint – seine Endgültigkeit hinterlässt einen tiefen Schmerz.

Deshalb ist es verständlich, dass wir ihm lieber aus dem Weg gehen.

Viel lieber lachen wir, verbringen Zeit in fröhlicher Gesellschaft und schöpfen aus den schönen Momenten des Lebens. Die Schattenseiten halten wir bewusst auf Abstand – lieber lassen wir uns von der Leichtigkeit des Augenblicks tragen, als uns der unausweichlichen Wahrheit zu stellen, dass auch unser Weg eines Tages enden wird. Diese Gedanken können Angst machen, denn das Unbekannte, das danach kommt, bleibt ein Rätsel. In solchen Momenten sehnen wir uns nach Halt und Kontrolle, doch angesichts des Todes spüren wir unsere eigene Ohnmacht.

Der Tod ist ein unvermeidlicher Teil unseres Daseins, der uns dazu einlädt, das Leben in all seinen Facetten anzunehmen – mit Höhen und Tiefen, Freude und Schmerz. Und wenn die Stunde eines Tages gekommen ist, diese Welt zu verlassen, um unsere letzte Reise anzutreten, ist es wichtig, dass wir uns bewusst von dem Leben verabschieden, das uns so reich beschenkt hat. Es ist ein tiefgreifender Prozess – bewusst das Leben, gefüllt mit unzähligen kostbaren Momenten und Erinnerungen, loszulassen.

Daher sollten wir diesen Abschied mit Dankbarkeit und Liebe gestalten.

In meiner Arbeit als Trauerrednerin habe ich in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel erlebt: Immer mehr Menschen kommen auf mich zu und äußern den Wunsch, ihre eigene Trauerrede zu Lebzeiten zu gestalten. Als ich das erste Mal mit diesem Wunsch konfrontiert wurde, war ich nicht nur perplex, sondern ich fand es auch etwas spooky. Vielleicht war ich sogar ein wenig befangen, weil es mir ungewöhnlich erschien, bereits zu Lebzeiten das eigene Ende zu planen. Doch je mehr ich mich darauf einließ und mit Menschen darüber sprach, desto deutlicher erkannte ich, dass hinter diesem Wunsch eine tiefe Sehnsucht steht – ein Bedürfnis mit starken Wurzeln.

Es ist der Wunsch, die eigene Geschichte selbst zu erzählen, aus der eigenen Perspektive – manchmal auch, um Missverständnisse aufzulösen oder Dinge ins rechte Licht zu rücken.

Doch das ist nicht alles!

Es ist auch das tiefe Bedürfnis, zu erfahren, was sie in dieser Welt hinterlassen, wenn sie eines Tages nicht mehr da sind. Diese Sehnsucht gleicht dem Wunsch, ein stiller Beobachter der eigenen Beerdigung zu sein – wer wird da sein, was wird gesagt, welche Erinnerungen werden geteilt? Für viele Menschen sind diese Gedanken bedeutsam und ein wichtiger Teil ihres Abschieds. Es ist eine Möglichkeit, in Frieden mit dem eigenen Leben und dem bevorstehenden Ende abzuschließen.

Die Auseinandersetzung mit dem Tod ist dabei ein schmaler Grat.

Während einige Menschen sich voller Hingabe mit dem Thema auseinandersetzen und alles geregelt wissen möchten, empfinden andere ein tiefes Unbehagen, sobald sie nur daran denken. Das ist natürlich und vollkommen legitim. Jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, wie er mit der eigenen Sterblichkeit umgehen möchte und es ist wichtig, diesen Raum der Wahl und der persönlichen Freiheit zu respektieren. Manche Menschen benötigen Zeit, um sich mit der Idee des eigenen Todes auseinanderzusetzen, während andere aktiv daran arbeiten, ihre letzten Wünsche zu formulieren. Diese unterschiedlichen Herangehensweisen spiegeln die Vielfalt unserer Gefühle und Gedanken und sind ein Teil unserer menschlichen Natur.

Es gibt auch Menschen, die nur einen kleinen Freundeskreis haben oder keine nahen Angehörigen. Doch das macht nur einen kleinen Teil ihres Lebens aus, denn der Mensch ist so viel mehr als dieser eine Aspekt am Ende seines Weges. Jeder trägt eine Vielzahl an Erinnerungen, Erfahrungen und Beziehungen in sich, die es wert sind, erzählt zu werden. Diese Menschen haben den tiefen Wunsch, dass ihre Worte und Erinnerungen auch nach ihrem Weggang weiterleben.

Wie eine Blume, die ihre Samen in die Erde streut, hinterlässt auch jeder Mensch einen Teil seiner Seele in den Erinnerungen der Hinterbliebenen.

Genau das bleibt – die Erinnerungen, die uns das Gefühl geben, das ein Teil von uns nicht verloren geht und wir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die Gespräche, die ich mit diesen Menschen führen darf, sind oft intensiv und zutiefst berührend. Es sind Momente voller Ehrfurcht und Dankbarkeit, wenn sie ihre Lebensgeschichten, Ängste und Hoffnungen mit mir teilen. Oft fließen Tränen, während wir über bedeutende Lebensereignisse, Herausforderungen und Erfolge sprechen. Die Menschen erzählen mir von ihren Träumen, den Lektionen, die sie in ihrem Leben gelernt haben, und von Menschen, die ihnen besonders am Herzen liegen. Diese Begegnungen sind für mich eine Ehre – und zugleich eine Herausforderung, denn sie lassen mich tief in das Herz des menschlichen Lebens blicken und erinnern mich daran, wie kostbar und einzigartig jede Geschichte ist.

Wie finde ich die richtigen Worte, um das Wesen dieser Menschen einzufangen? Wie kann ich ihre Essenz in eine Trauerrede verwandeln, die Trost und Hoffnung spendet für den weiteren Weg… sozusagen ein guter, heilsamer Anfang für den weiteren Weg.

In den letzten Jahren wurde mir zunehmend bewusst, dass die Entscheidung, eine Trauerrede zu Lebzeiten vorzubereiten, auch für die Angehörigen eine wertvolle Entlastung sein kann.

Wenn die Zeit des Abschieds kommt, ist der Schmerz oft überwältigend und die Angehörigen sind mit vielen Entscheidungen konfrontiert. Wenn im Vorfeld dann eine Bestattungsvorsorge abgeschlossen wurde, ist diese nicht nur eine praktische Angelegenheit; sie ist ein großes Geschenk für die Angehörigen. Viele Wünsche und Entscheidungen des Verstorbenen sind bereits schriftlich festgehalten, was in dieser schweren Zeit wie ein Lichtblick erscheint.

Wenn dann sogar eine vorgefertigte Trauerrede vorliegt, trägt das dazu bei, den emotionalen Druck zu mindern. Die Familie kann sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren – das Gedenken an ihren geliebten Verstorbenen. Gleichzeitig kann eine solche Rede als Grundgerüst dienen, das die Hinterbliebenen mit eigenen Erinnerungen und Gedanken füllen und nach Belieben ergänzen können. Das Einbringen persönlicher Anekdoten und Geschichten verleiht der Trauerfeier dann eine ganz besondere individuelle Note und schafft eine tiefere Verbindung zu den Anwesenden.

Die Kombination aus einer gut durchdachten Bestattungsvorsorge und einer liebevoll gestalteten Trauerrede schafft einen Rahmen, in dem der Abschied in Würde und Liebe begleitet wird. Für den Sterbenden ist es beruhigend zu wissen, dass er in den letzten Stunden und Tagen in Frieden gehen kann, mit dem Wissen, dass die eigenen Wünsche respektiert werden und die Erinnerungen weiterleben.

Der Wunsch, die eigene Trauerrede zu gestalten und die Entscheidung einer Bestattungsvorsorge sind keine Zeichen der Schwäche, sondern vielmehr der Stärke. Sie zeigen, dass man sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst ist und bereit ist, Verantwortung für den eigenen Abschied zu übernehmen.

So bunt wie das Leben ist, so vielfältig sind auch unsere Emotionen und Herangehensweisen.

Lasst uns gemeinsam den Dialog über den Tod führen, die Ängste abbauen und die Möglichkeit schaffen, dass jeder Mensch so gehen kann, wie er es sich wünscht – mit einer Trauerrede, die sein Leben und seinen Geist widerspiegelt und einer Bestattungsvorsorge, die den Angehörigen Trost und Sicherheit gibt. Die eigene Trauerrede zu gestalten ist eine Form der Dankbarkeit und Liebe – für sich selbst und die Hinterbliebenen, die den Weg des Abschieds begleiten.

Wenn Sie im Kreis Coesfeld und Kreis Recklinghausen sowie in den Städten und Orten Recklinghausen, Haltern am See, Marl, Dorsten, Selm, Dülmen, Coesfeld, Nottuln, Münster, Datteln, Oer-Erkenschwick, Oberhausen, Bottrop und Gladbeck eine Trauerrednerin suchen, die Ihre Lebensgeschichte einfühlsam zu Papier bringt, schreiben Sie mir gern.

Ihre Nicole Stüer